Fragmente · Baumrinde,Acryl,Sound · Ausschnitt 01
Fragmente · Baumrinde,Acryl,Sound · Ausschnitt 02
Fragmente · Baumrinde,Acryl,Sound · Ausschnitt 03
Meine Motivation zur Installation "Fragmente" möchte ich hier kurz vorstellen. Ich habe mir dabei folgende Fragen gestellt:
Durch meine Installation "Fragmente" markiere ich einen Punkt auf der Zeitachse des Naturschauspiels von Entstehung, Wachstum und Zerfall. Die Oberfläche und Textur der verwendeten Baumrindenstücke verkörpern auf prägnante Art ihre biologische Historie. Die schrundigen Borken lassen als Parabel der Vergänglichkeit den Zeitablauf schneidend plastisch bewusst werden.
Die dazu kontrastierend künstliche Nummerierung bezeugt den vergeblichen Versuch dem Vergangenem ein artifizielles Ordnungsschema aufzuoktroyieren. Sie ist Ausdruck menschlicher Anstrengung den unerbittlichen Zeitablauf zumindest kognitiv zu zähmen und unter Kontrolle zu bringen.
Das unvollständige Puzzle verblichener Zeugnisse in Form durchnummerierter Fragmente assoziiert die scheinbare Möglichkeit, sie wieder in den alten Zustand zurückführen zu können, wenn man sie nur – ihrem Zahlenschema nach – zusammensetzen würde.
Das im Hintergrund hervortönende archaisch anmutende Wassertropenkonzert taucht das Szenario in eine vage meditative Atmosphäre und supplementiert damit die elegisch zeitliche Einbettung des Individuums in das Raum-Zeit-Kontinuum.